SDGsgolocal Wandbildaktion zum SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke (unabhängige) Institutionen

SDGsgolocal Wandbildaktion zum SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke (unabhängige) Institutionen

Dienstag 24. Oktober 2023

“Come together and make a positive impact on the city”. Die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit.

In der Brückenstraße 42 hat sich eine weitere Wand zur Botschafterin für die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, den SDGs (= Sustainable Development Goals), im öffentlichen Raum gewandelt, und zwar für das Ziel 16  Frieden, Gerechtigkeit und starke (unabhängige) Institutionen. Ein Ziel, das für viele Menschen unerreichbar erscheint, wie ein Blick in die aktuellen Nachrichten täglich aufs Neue zeigt

Das Wandbild entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge Nürnberg (Rummelsberger Diakonie, Projekt ARTogether) und dem Projekt “Bunte Wände: Kunst trifft SDGs.” (SDGs go local, Bluepingu e.V.). „Wir möchten über unser Bunte Wände-Projekt Menschen in Nürnberg eine Stimme geben und ihnen die Möglichkeit bieten, den öffentlichen Raum mitzugestalten“, erklärt Sabine Ratzel, Bluepingu e.V., den Hintergrund des Projekts, über das bereits vier SDG-Wandbilder entstanden sind.

Das neue Wandbild gestalteten ganz im Sinne des Inklusionsgedankens Menschen mit und ohne Flüchtlingshintergrund zusammen mit der Künstlerin Marissa Herzog, die auch bei den anderen Wandbildern die künstlerische Leitung innehatte. Mit viel Einfühlungsvermögen hat sie gemeinsam mit den Teilnehmenden in mehreren Workshops das UN-Ziel ausgewählt, die Motive entwickelt und an der Wand umgesetzt. Dass die Entscheidung der Gruppe auf das Ziel 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke (unabhängige) Institutionen gefallen ist, ist leicht nachvollziehbar. Viele der Teilnehmenden haben hautnah erleben müssen, was die Nicht-Umsetzung dieses UN-Ziels für Leib und Leben bedeutet. 

„Besonders berührt hat mich ein Teilnehmer, den wir schon länger über unser ARTogether-Projekt kennen“, erzählt Jelena Hoghe, Rummelsberger Diakonie. Eigentlich ein schüchterner Mann*, der selten etwas sage, fertigte Skizzen für das Motiv an und stellte sie selbstbewusst in der Gruppe vor. „Für mich ist das ein Zeichen für Empowerment pur. Es zeigt, dass er sich gehört und gesehen gefühlt hat“, so Jelena Hoghe. 

Auch ein anderer Teilnehmer*, in seiner Heimat Teppichdesigner, brachte sich aktiv bei der Motivgestaltung ein:

„Ich freue mich sehr, endlich mal wieder kreativ arbeiten zu können.“

So lassen die Zweige im Schnabel der Taube und in der Hand, die die Waage hält, sein Handwerk erahnen.

Wie immer ist so ein Projekt nur möglich, wenn sich mehrere Menschen über ihre privaten und vor allem beruflichen Rollen zusammentun. So stellte die Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (SUN) das Gebäude in der Brückenstraße für die Gestaltung zur Verfügung. Finanziell ermöglicht haben dieses Projekt die Stadt Nürnberg, Planungs- und Baureferat, über den Fördertopf „Möglichkeitsräume“ und den Agenda 21 Fonds, Aktion Mensch, die Sparkasse Nürnberg, die Landesbank Baden-Württemberg, der Betterrun - No Comment Store und die Gebr. Fraunholz Elisenlebküchnerei GmbH.

 

„Ich freue mich so über die Rückmeldungen der Teilnehmenden. Sie sind der beste Beweis dafür, dass wir das, was wir seit einem Jahr theoretisch planen und überlegen, tatsächlich auch bewirken konnten“, so Marissa Herzog. Zwei davon dürfen anonym veröffentlicht werden:

It was truly a pleasure to be a part of this wonderful project and collaborate with such a dedicated and passionate community. We share your pride in what we‘ve achieved together. It‘s heartwarming to see how a group of individuals, including newcomers like us, can come together to make a positive impact on the city we´ve called home for a short time.
 We‘re grateful for the opportunity to contribute to our new city and be part of something meaningful. Thank you, Marissa and team, for your warm words and for making us feel so welcome.
 With appreciation and warm regards,
 …”

“Thank you so much for this great initiative. It was really amazing to meet so many good souls!”

 

*Da die Teilnehmenden teilweise von Verfolgung bedroht sind, können weder ihre Namen noch ihre Herkunftsländer genannt werden. Wir bitten um Verständnis!

Gruppenfoto von Julian Kappenberg, Stadt Nürnberg
 Von links nach rechts:
 Jelena Hoghe (Rummelsberger Diakonie), Mascha Bohne (Vorständin Bluepingu e.V.), Gabriele Wehr (Rummelsberger Diakonie), Frank Weyherter (Stadt Nürnberg), Irina Kumpa (Sparkasse Nürnberg), Marissa Herzog (Leitende Künstlerin), Barko Schwinke (LBBW).

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