Die Bluepingu-Highlights im November

Die Bluepingu-Highlights im November

Dienstag 29. November 2022

Brrr, es ist kalt geworden! Für den gemütlichen Abend zuhause mit Tee und Hausschuhen gibt's jetzt pünktlich von uns neuen Lesestoff. Also lehn dich zurück und lies dir durch, was bei uns so im November alles los war ...
Bäume umtopfen im Stadtgarten

Im Stadtgarten wohnen auch unsere Obstbäume in Hochbeeten. Damit es ihnen gut geht und sie reichlich Früchte tragen, müssen sie so etwa alle 3–4 Jahre in ein neues Hochbeet umziehen. Das hat dieselbe Größe wie das vorherige – aber es kommt neue Erde rein. Angereichert mit viel Kompost und ein paar Langzeit-Düngern (Mineralien, Hornspäne etc.) gibt das für ein paar Jahre Power zum Wachsen und Gedeihen. Dieses „Umtopfen“ macht man am besten, wenn es schon kalt ist und die Bäume langsam in die Winterruhe gehen. 

Als erstes entfernt man das Hochbeet, um den Wurzelballen freizulegen. Dann muss so viel alte Erde wie möglich von dem Wurzelballen entfernt werden. Das ist ein bisschen wie „auskämmen“ mit Gartenhacke und Mistgabel und ziemlich anstrengend. Vorteil: Uns war es daher auch trotz der frischen Temperaturen nicht kalt. Auch ohne Erde ist so ein gut gewachsener Baum immer noch echt schwer und es ist eine riesige „Jeder packt mit an“-Aktion, den Baum in sein neues Beet zu heben. Dort angekommen, wird er mit neuer Erde eingedeckt. Ob sie sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen, werden wir im Frühjahr sehen, wenn die Bäume Blüten bilden. 

Wir haben insgesamt fünf Kirschbäume, einen Apfelbaum, eine Kornelkirsche und einen großen Rosenstrauch umgetopft. Neben jeder Menge Stadtgärtner*innen waren auch viele Nicht-Stadtgarten-Helfer*innen da. Die haben die Aufrufe auf unseren Social-Media-Accounts gesehen und kamen aus Neugierde vorbei (vielen Dank nochmal an dieser Stelle!). Für alle aktiven Umtopfer*innen gab es leckeres, frisch gekochtes Essen und als Geschenk Kapuzinerkresse-Blüten-Essig. 

Der Stadtgarten ist jetzt offiziell in der Winterpause. Ab März 2023 geht es wieder los und man kann jeden Samstag ab 13 Uhr mitmachen. Wenn du schon im Winter reinschnuppern willst: Melde dich einfach per Mail an stadtgarten(at)bluepingu(.)de und wir laden dich zu unseren Monatsmeetings oder Saatgut-Sortier-Aktionen ein. 

Eröffnung des LeihLas in Fürth

Es gibt viele Wege, Ressourcen zu schonen - und einer davon führt seit dem 20.11 nach Fürth. Da nämlich fand die Eröffnungsfeier des LeihLa (LeihLaden) statt. Wir luden zu Gesprächen und einer kleinen Ladeneinführung bei Kaffee und Kuchen in die neuen Räume des Zukunftssalons „Tataa!“ ein. Zuerst waren die Passant*innen zögerlich, doch als wir die Beschriftung im Schaufenster fertig hatten, kamen die ersten Interessierten in den LeihLa. Doch auch Freunde, Bekannte und natürlich einige Pingus kamen und informierten sich über das aktuelle Ladeninventar, das „Tataa!“ und den LeihLa selbst.

Während unserer zweistündigen Eröffnungsveranstaltung konnten wir etwa 30–40 Menschen mit Infos zum LeihLa und mit Kuchen und Kaffee glücklich machen. Kerstin L., die im Vorfeld von dem Laden gehört hatte, brachte einen großen Einkochtopf vorbei, der sogleich zu den anderen Gegenständen in den Schrank sortiert wurde. Matthias S. hätte sich fast einen unserer Schlagbohrer ausgeliehen, da er aber Abbrucharbeiten durchführen möchte, sucht er doch weiter nach einem Meißelhammer (falls sich nun jemand angesprochen fühlt und einen spenden oder verleihen möchte, kann sich gerne unter leihla(at)bluepingu(.)de melden). Kurzerhand erklärte sich Matthias S. noch bereit, bei Ladenschichten mitzuhelfen, und so sind wir jetzt schon sechs Menschen, die den LeihLa während der Öffnungszeiten betreuen. Insgesamt war es ein heiterer Sonntagnachmittag mit tollem Austausch und viel Bestärkung für das Konzept des LeihLa Fürth.

Wenn du also Werkzeuge, Küchenutensilien etc. brauchst, schau einfach mal im LeihLa vorbei - dort kannst du dir alles kostenlos ausleihen (immer freitags, 15–18 Uhr).

Agenda-Kino: Der Waldmacher

Der Kinosaal ist gut besetzt, viele Leute sind gekommen, um sich „Der Waldmacher“ anzusehen. Gummibärchentüten rascheln, man tuschelt. Bis Regina Lauffer vor die Leinwand tritt und den Abend des Agenda-Films eröffnet. Sie arbeite für das Amt für Umwelt, sei gelernte Forstwirtin – und gerade deshalb gespannt auf die Doku, die gleich gezeigt werden würde. Gespannt sind wohl alle im Publikum – schließlich erzählt „Der Waldmacher“ davon, wie es gelingt, Wüste in Wald zu verwandeln.

Während die Lichter im Saal des Babylon Kinos in Fürth verblassen, leuchtet die Leinwand auf: ein grüner Hügel, mitten in Äthiopien, dann ein Dorf in Niger. Baumstümpfe in Wüstenlandschaft, Aufforstungsfelder, Märkte und Schulen. Inmitten all dieser Szenarien taucht immer wieder Tony Rinaudo auf, der australische Agrarökonom, der bei einer Autopanne in den 80ern in der Sahelzone der Wüste eine Entdeckung machte: dass der Busch zu seinen Füßen in Wahrheit ein Baum war, gewachsen aus dem unterirdischen Wurzelgeflecht ehemaliger Baumriesen. Seine Erkenntnisse gab er an Dörfer weiter, lehrte sie, welchen Nutzen sie aus den nachwachsenden Bäumen ziehen würden: Schutz gegen Sonne und Sandstürme, Verbesserung der Bodenqualität, mehr Wasser. Prophezeiungen, die, wie der Film zeigt, eingetroffen sind.

Jedoch ziehen nicht alle mit, natürlich nicht, sonst würde die Wüste bald dem Amazonas Konkurrenz machen. Es herrscht nach wie vor solche Armut, dass die Bäume als Feuerholz auf dem Markt landen, die Holzkohle an Scheichs verkauft wird. Und trotzdem ändert sich was, wollen viele Bauern und Bäuerinnen in Niger und Äthiopien die Bäume schützen und mit ihnen leben. Und das dank eines Mannes, der nicht „Mutter Theresa“ genannt werden möchte. Nein, sagt Tony Rinaudo zum Schluss, es sei das Verdienst der Bauern, dass wieder Wald in der Wüste wachse, nicht seiner. Ein Satz, der noch im Ohr nachklingt, lange nachdem man den Saal verlassen hat.

Eine Diskussion findet im Anschluss nicht mehr statt, vielleicht auch, weil der eigentliche Diskussionsleiter krank im Bett liegt. Doch im Foyer wird geredet, das soeben Gesehene reflektiert. In nachdenklichen, bewundernden Tönen. Kein Wunder, ist „Der Waldmacher“ doch eine Art Weihnachtsmärchen, die Hoffnung schenkt und Mut macht.

 

Falls du jetzt Lust hast, beim nächsten Agenda-Kino dabei zu sein, kannst du einfach in den Flyern vom Casablanca (Nürnberg) und Babylon (Fürth) nachschauen, was wann wo läuft. Der Eintritt ist frei, dank ebl Naturkost!

Neu mit an Bord: Die Bundesfreiwilligen Luna & Melanie

Hallo an alle Leser*innen auch von uns, Luna und Melanie. Wir sind seit Anfang November bei Bluepingu dabei und unterstützen das Team als Bundesfreiwillige.

Wir könnten jetzt ganz lange, ausführliche Texte über das schreiben, was uns bewegt und beschäftigt. Aber wir machen es kurz (und wer Lust auf ein Pläuschen mit uns hat, der kann gerne einfach im Büro vorbeikommen):

Luna (luna@bluepingu.org)

  • ist Katzenmama von Dorrie und Günther 🐱
  • interessiert sich für Kunst, Upcycling/Nähen und Handarbeit 🧶
  • wird nach dem BFD vermutlich studieren 🎓
  • ist bis Ende September 2023 bei Bluepingu als Bundesfreiwillige 🐧


 Melanie (melanie@bluepingu.org)

  •  Wartet bis heute auf den Hogwarts-Brief 📜
  •  Wohnt seit einem Jahr in Nürnberg 🏬
  •  Wandert, liest und reist gern 🚶🏼‍♀️
  •  Wird Bluepingu bis Ende April 2023 als Bundesfreiwillige unterstützen 🐧

 
 Wir sehen uns✌🏻

Und vieles mehr...

Außerdem fand das Delegiertentreffen statt, im Agendakino lief der Film "The North Drift", es gab eine Bits & Bäume-Konferenz und in Fürth wurde im Zuge der "Nimm-&-Gib - eine Woche der Geschenke" rege getauscht. Ein weiteres Highlight war die Führung der Essbaren Stadt. In den einzelnen AGs gab es auch wieder Monats- und Planungstreffen. Alle Bluepingu-AGs findest du HIER